Erster Mineralwolle-Sammelsack aus reinem Recyclingkunststoff
von Gernot Rath
Kreislauffähige Kunststoffinnovation aus dem Weinviertel:
Abfälle und Recyclingmaterialien müssen heute vielfach noch in hochwertigen Verpackungen aus Primärkunststoffen gesammelt werden. So beispielsweise in der Mineralwolle Sammlung, die aufgrund der Anforderungen vor Ort – auf Baustellen oder Recyclinghöfen – stets mit Säcken aus reißfestem und UV-beständigem Primärmaterial erfolgen muss. Durch eine Weltneuheit in der Kunststoffmaterialentwicklung ist es nun aber möglich, Mineralwolle und ähnliche Reststoffe auch in 100-prozentigen Recyclingsäcken zu sammeln.
Entwickelt wurde dieser innovative Sammelsack von der niederösterreichischen Puhm GmbH durch eine zukunftsweisende Kombination von ausschließlich österreichischen Recyclingkunststoffen. Damit ist es möglich, nicht nur die Abfälle selbst im Kreislauf zu führen, sondern auch das Verpackungsmaterial, in dem diese Abfälle gesammelt werden, nachhaltig herzustellen und einzusetzen: „Wir haben für die Entsorgung von Mineralwolle erstmals einen Sammelsack aus 100 Prozent österreichischem Recycling-Plastik (LDPE) herstellen können, der sowohl reißfest als auch UV beständig ist“, betont Joachim Puhm, Geschäftsführer von Puhm GmbH. „Bisher mussten für die Sammlung dieser Materialien hochwertige Polypropylen-Foliensäcke zur Verfügung gestellt werden. Unsere neu entwickelte Materialkombination ermöglicht aber nun die Fertigung eines Sammelsacks aus Recyclingmaterial für besonders anspruchsvolle Anwendungen.“ Puhm hat damit erstmals eine kreislauffähige Sammelmöglichkeit für Mineralwolle geschaffen, die in Zukunft auch in weiteren Bereichen zum Einsatz kommen soll.
Gelebte Kreislaufwirtschaft im Weinviertel. Besondere Bedeutung erhält diese Kunststoffinnovation auch vor dem Hintergrund der neuen EU-Ziele im Kunststoffverpackungsrecycling. Beispielsweise sollen im Rahmen des „European Green Deal“ bis spätestens 2030 alle auf dem EU-Markt in Verkehr gebrachten Kunststoffverpackungen wiederverwendbar sein oder kosteneffizient recycelt werden können. Um diese neuen Herausforderungen zu bewältigen, hat die österreichische Bundesregierung im vergangenen Jahr die Kreislaufwirtschaftsstrategie auf den Weg gebracht, die unter anderem eine deutliche Steigerung der Kreislauffähigkeit von Kunststoffen und Verpackungen vorsieht. Der Mineralwolle Foliensack von Puhm aus 100 Prozent österreichischem Recycling-Plastik erfüllt schon heute diese Anforderungen und ist ein zukunftsweisendes Beispiel für gelebte Kreislaufwirtschaft.
Die Entwicklung des neuen Puhm-Recyclingkunststoffsacks erfolgte dabei im firmeneigenen Labor im niederösterreichischen Drasenhofen. Puhm beschäftigt sich bereits seit 15 Jahren mit dem Ankauf und der Verarbeitung von Plastik und Sekundärmaterialien. Heute zählt das Weinviertler Unternehmen österreichweit zu den Experten im hochspezialisiertem Plastikrecycling und bietet als Entwickler von Kunststoffverpackungsprodukten und -material bereits ein breites Angebot an Big Bags und Foliensäcken in vielen unterschiedlichen Größen und Varianten an.
Fremdstofferkennung durch transparente Folie. Von zentraler Bedeutung für die nun neu entwickelte Materialkombination sei eine detaillierte Kenntnis über die Beschaffenheit des Vormaterials: „Wir kontrollieren unseren Materialzustrom sehr penibel, um die Qualität unserer Kunststoff-Recyclingprodukte auch permanent gewährleisten zu können“, so Joachim Puhm. Zudem befinde man sich mit den Anwendern der Produkte in kontinuierlichem Austausch. In Gesprächen mit Betreibern regionaler Entsorgungshöfen hatte sich beispielsweise herausgestellt, dass die herkömmlichen, undurchsichtigen Sammel-Bags die Erkennung von Fehlwürfen erschwerten. Der neue Mineralwolle-Sammelsack von Puhm wurde daher in transparentem Recyclingmaterial konstruiert. Dadurch können Fremdstoffe schnell von außen erkannt und entfernt werden. Sobald der Sack mit Mineralwolle gefüllt ist, wird er einfach mit einem Kabelbinder verschlossen.
Der Sammelsack kann zudem mit einem Aufstellrahmen aus rostfreiem Stahl bestellt werden, der mit nur wenigen Handgriffen errichtet werden kann. Der Mineralwolle-Sack muss dann nur mehr eingespannt und schon kann die künstliche Mineralfaser hineingeworfen werden. Ob kleine Stücke, Rollen oder meterlange Mineralwollfaser-Platten sind dabei kein Hindernis. „Für viele Bauunternehmen und Betreiber von Recyclinghöfen wird dieser Sack eine enorme Erleichterung darstellen“, weiß Joachim Puhm, der dabei auch auf die jüngste Änderung der Deponieverordnung Bezug nimmt, mit der eine Deponierung von Mineralwollabfällen ab 2027 verboten sein wird. „Mit unserem neuen Sammelsack liefern wir also heute schon eine hilfreiche Lösung für diese zukünftig auftretende gesetzliche Notwendigkeit“, so Puhm.
Der neue Mineralwolle-Foliensack von Puhm ist im firmeneigenen Onlineshop erhältlich, unter bigbag-puhm.at/shop