Lager und Produktionsstätten digital beschriften

von Gernot Rath

Auf klassischen Papier- oder Folienetiketten werden Bestands- und Produktdaten von Lagerplätzen mittels Barcodes abgebildet. Änderungen müssen stets manuell und damit recht aufwendig durchgeführt werden. Elektronische Etiketten hingegen lassen sich zentral und in Echtzeit mittels eines passenden Warenwirtschaftssystems aktualisieren und können auch mit mehr Informationen gespeist werden. Ein auf E-Ink-Technologie basierendes ESL zeigt exakt an, welche Artikel wo lagern, deren aktuelle Stückzahl und den Bestellstatus. „Diese Technologie ermöglicht eine optimierte Vorausplanung der Bestände, wodurch Lagerflächen und -kosten reduziert werden“, erläutert Boris Weber, Produktmanager bei ONK.

Wichtiger Bestandteil von Industrie 4.0. Ein weiterer Vorteil von E-Shelf Labels: Sie tragen zur Reduzierung von Personalkosten bei, denn Lagerplätze müssen nicht mehr gesucht und Etiketten nicht mehr gedruckt werden, Produkte sind via EDV schnell gefunden. Durch Quick-Link verringern sich zudem Fehlzugriffe. Alle Daten werden zentral verwaltet, Layouts lassen sich vereinheitlichen und z. B. für die Inventur ändern (Mengenangaben, MHD).

„Für E-Shelf Labels sind eine Vielzahl von Anwendungen möglich“, so Weber. Einige Beispiele sind die wechselnde Beschriftung von Materialbehältern, die Auszeichnung von Lagerplätzen mit Bestands- und Produktdaten, die digitale Sperrung von Lagerplätzen mit eindeutiger Visualisierung für den Mitarbeiter sowie Statusbelegungen von Maschinen und Pick-by-Light.“ Damit sind E-Shelf Labels ein wichtiger Bestandteil von Industrie 4.0, also der Vernetzung von Menschen, Maschinen und Produkten.

 

 

In drei Varianten erhältlich. ONK bietet die digitalen Etiketten in den Größen 1,5“, 2,1“, 2,9“, 4,2“ und 7,5“ in drei Ausführungen an:

  • Batteriebetriebene E-Shelf-Labels: Diese Variante ist die kleinste. Sie ist benötigt nur minimal Strom und bietet einfache Beschriftungsmöglichkeiten.
  • Strombetriebene E-Shelf-Labels: Diese elektronischen Etiketten werden über eine spezielle Stromschiene konstant versorgt. Das eröffnet eine Vielzahl an Möglichkeiten, u. a. häufig wechselnde Beschriftungen, Kommunikation mit einem ERP-System oder Nahfeldkommunikation (NFC).
  • Akkubetriebene und wiederaufladbare E-Shelf-Labels: Diese Variante ist eine Mischung aus Variante 1 und 2. Wie bei der strombetriebenen Variante bietet sie vielfältige Möglichkeiten, kann aber anders als Version 2 mobil, also an wechselnden Plätzen eingesetzt werden. Sobald der Akku zur Neige geht, meldet das Label die geringe Kapazität an die ESL-Software und kann anschließend aufgeladen werden.

Zentrale Schnittstelle mit Gateway-Router. Der Router, die zentrale Schnittstelle zwischen ERP-System und den digitalen Etiketten, verfügt über einen integrierten Server sowie eine eigene Datenbank. Dieses Stand-Alone-Prinzip stellt den einwandfreien und abgekoppelten Betrieb der Labels sicher, ohne in die Infrastruktur des Anwenders einzugreifen. Darüber hinaus bietet der Router zahlreiche Schnittstellen sowie Kommunikationswege mit externen Datenbanken. So lassen sich z. B. Datensätze aus Office- und Warenwirtschaftsprogrammen als CVS-Datei importieren bzw. exportieren, mittels einer API-Schnittstelle über externe Systeme interagieren bzw. die Kommunikation universell programmieren.
Ein Router kann bis zu 2.500 digitale Etiketten betreiben. Er erzielt eine Reichweite von rund 35 Metern in geschlossenen Räumen. Dieser Radius lässt sich bei Bedarf mit Range-Extendern je Gegebenheiten vor Ort noch erweitern.

Vorinstallierte Software. Die Software wird auf dem Router vorinstalliert geliefert und kann via Browser oder VPN verwaltet werden. Sie dient als Kommunikationstool zwischen dem ERP-System und den digitalen Etiketten, kann aber auch ohne ERP-System betrieben werden. CSV-Dateien lassen sich auch direkt in die Software importieren und pflegen. Die Software ist darüber hinaus für die Konfiguration mittels Smartphones optimiert und unterstützt ein Produkt-Linkin über vorhandene Scanner im Netzwerk.

NFC-Funktion für Router-Kommunikation. Strom- und akkubetriebene ESL haben die Zusatzfunktion, mittels Aktiv-NFC-Schnittstelle (A, B, F) mit dem Router zu kommunizieren, um per NFC-Karte oder Smartphone Befehle abzusetzen. Möglich ist so zum Beispiel ein Bestandsbuchungssystem. Mit zwei Karten können Plus- oder Minusbestände sofort am Lagerplatz gebucht werden – ohne ein mobiles Datenerfassungsgerät (MDE) oder einen Scanner einzusetzen. Des Weiteren kann auch eine Sperrkarte für Lagerplätze programmiert werden, womit der Lagerarbeiter den Lagerplatz einfach sperren bzw. entsperren kann. Dank der Aktiv-NFC-Schnittstelle können solche Buchungsvorgänge automatisch in das ERP-System eingelesen und verarbeitet werden.

Visualisierung dank LED-Funktion. Die mit Akkus bzw. Stromschienen betriebenen Labels verfügen zusätzlich über eine LED-Funktion. Die LED sind ringsum in das Gehäuse der elektronischen Etiketten verbaut und frei programmierbar. Auf diese Weise kann z. B. ein Mindestbestand am Lagerplatz visualisiert werden: Lagerplatz voll (grüne LED leuchten), Lagerplatz leer (rote LED leuchten). Auch die Pick-by-Light-Funktion ist dank der LED möglich.

www.onk.de

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