Sechs Tipps für einen perfekt lesbaren Barcode

von Gernot Rath

1. Ausreichende Ruhezone

Ist der Barcode nicht lesbar, kann es sein, dass die umliegende Ruhezone zu klein ist. Diese sollte 5-mal die Balkenstärke eines Barcodes betragen. Nur dann kann das Lesegerät den Strichcode richtig erkennen und auslesen. Achtung: Kommen im weiteren Verpackungsprozess womöglich Folienkaschierungen oder Banderolen hinzu, sollte dies im Vorfeld bei der Anbringung des Barcodes berücksichtigt werden!
 

2. Kontrastreicher Druck

Hoher Kontrast ist das A&O für die Lesbarkeit eines Barcodes. Schwarzer Barcode auf weißem Untergrund ist für einen Scanner optimal auslesbar. Problematisch sind helle Barcodes auf hellem Untergrund und dunkle Barcodes auf dunklem Untergrund. Für kontrastreiche Drucke auf farbigen Oberflächen gibt es farbige Tinten und pigmentierte Tinten. Aber Vorsicht: Auch hier gibt es Farbkombinationen, die sich negativ auf die Lesbarkeit eines Barcodes auswirken. Vermeiden Sie zum Beispiel rote Drucke auf weißem Untergrund. Mehr über farbige und pigmentierte Tinten erfahren Sie übrigens im Bluhm-Blog-Beitrag „Tintencheck – die richtige Tinte für Ihren industriellen Tintenstrahldrucker“.

3. Matte Oberflächen

Nicht selten werden bei Verpackungen glänzende Materialien eingesetzt. Das können zum Beispiel lackierter Karton, Folienverpackungen oder Metalldosen sein. Diese Oberflächen reflektieren oder streuen das (Infra-) Rotlicht des Scanners, sodass ein Auslesen nicht möglich ist. Umgehen kann man das Problem, indem man ein Barcode-Etikett druckt und aufbringt.
Wenn Sie den Barcode dennoch direkt auf die Verpackung drucken möchten, kann ein Trick helfen: Kehren Sie den Barcode einfach um und drucken Sie statt schwarzer Striche weiße Lücken.   

 

4. Intaktes Druckbild

Kameras und Scanner können keine Barcodes mit Fehlstellen lesen. Schon das Druckverfahren spielt dabei eine Rolle, ist aber auch von der Anwendung abhängig. Nur so viel sei gesagt: Thermodirektdrucke sind nicht so haltbar wie Thermotransferdirektdrucke, denn das spezielle Etikettenpapier reagiert auf Abrieb, Wärme und Licht. Schnell können auf diese Weise Teile eines Barcodes zerstört werden. Trotzdem hat der Thermodirektdruck seine Daseinsberechtigung. Wenn Sie wissen möchten, wann welches Druckverfahren sinnvoll ist, empfehlen wir Ihnen den Beitrag „Thermodirektdruck oder Thermotransferdruck“ im Bluhm Blog.
Aber auch eine verschmutzte Düse oder ein kaputtes Heizelement im Drucker können zu beschädigten Barcodes führen.  Hier hilft nur, den Druckkopf bzw. die Druckleiste zu reinigen oder auszutauschen.
Übrigens: Im Gegensatz zum Barcode kann ein Datamatrix-Code auch bei Beschädigung in den meisten Fällen noch ausgelesen werden. Lesen Sie hierzu auch den Blogbeitrag „Datamatrix-Code – der bessere Barcode“ von Bluhm.
 

5. Gute Zugänglichkeit

Es klingt banal, aber der Barcode muss für die Lesegeräte zugänglich sein. Das Lese-Gerät muss den Barcode vollständig erfassen können. Er darf weder abgedeckt, verschmutzt oder auf irgendeine andere Art und Weise beeinträchtigt werden. Eine weitere wichtige Voraussetzung, damit der Code gelesen werden kann, ist das Einhalten des Lesedistanzbereiches. Dieser hängt von der Brennweite des jeweiligen Lesegerätes ab. Wichtige Parameter sind daher der Winkel und der Abstand des Barcode-Lesegerätes zum Barcode.

Tipp: Das Auslesen von Daten ohne Sichtkontakt ermöglicht die RFID-Technologie. Sogenannte Smart Labels können programmiert und gleichzeitig mit Informationen werden.

 

6. Korrekter Aufbau

Damit Barcodes innerhalb der Lieferkette schnell von allen Beteiligten ausgelesen werden können, gibt es Standards. Sie regeln z.B., wo die Kennzeichnung anzubringen ist oder wie der Barcode aufgebaut sein muss. Für die unterschiedlichen Barcode-Typen – z.B. den GS1 128 oder den GS1 Databar – gibt es entsprechende  Symbolspezifikationen. Werden diese nicht eingehalten, kann es sein, dass der Barcode nicht lesbar ist.

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