Vernetztes Knowhow für sichere Maschinen

von Gernot Rath

ZAMS / safety.tech

Über 100 Teilnehmer sind nach Zell am See gekommen, um auf der SafetyTech die neuesten Entwicklungen in Sachen Maschinensicherheit zu besprechen

Über 100 Teilnehmer sind im Herbst nach Zell am See gekommen, um persönlich die neuesten Entwicklungen in Sachen Maschinensicherheit auf der safety.tech (www.safety-tech.at) zu besprechen. Es war ein echtes „Get-together“ der Branche. Festo veranstaltete die erfolgreiche Fachtagung wieder im Ferry Porsche Congress Center. Unterstützt wurde der Automatisierungsspezialist dabei von den Sponsoren ABB, Euchner, Phoenix Contact und Pilz.

Risikominimierung mal 2. Sicherheit stand diesmal pandemiebedingt gleich doppelt im Fokus. Treffsichere Risikominimierung ist in jedem Fall gefragt. Darum wurden – neben vielen anderen Maßnahmen – alle Teilnehmer jeden Tag vor Ort vom Roten Kreuz getestet. Was Risikominimierung in der maschinenbaulichen Praxis bedeutet und wie man besonderen Herausforderungen begegnet, das wurde auf der safety.tech21 von Experten aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.

Dokumentation – worauf es ankommt. Nicht umsonst heißt es in Sachen Maschinensicherheit „Wer schreibt der bleibt“. Denn es geht darum, Risiken und die entsprechenden Schutzmaßnahmen lückenlos aufzuzeichnen, um selbst auf der sicheren Seite zu stehen. Das ist aber gar nicht so einfach, weiß Sandra Buschendorf, Head of Documentation bei der Andritz AG. Die Expertin unterstreicht: „Der Graus des Technikers ist die Dokumentation. Die Betriebsanleitung ist jedoch das finale Bindeglied zwischen Hersteller und Nutzer.“
In ihrem exzellenten Vortrag ging es unter anderem um die Fragen „Was muss in einer Dokumentation enthalten sein?“, „Wie geht man am besten vor?“ und „Vor welchen Problemen steht man in der Praxis und wie löst man sie?“. Dabei gab es viele hilfreiche Tipps sowie Hinweise zu durchaus vermeidbaren Stolpersteinen und Hoppalas.

Live: Fragen aus dem Publikum. Die Teilnehmer hatten wieder die Möglichkeit – auch anonym – Safety-Fragen zu ihren Projekten via Online-Tool Slido zu stellen. Über 200 konkrete Anfragen gingen dabei an den beiden Tagen ein und wurden von Juristen und Technikern direkt beantwortet. Um technische Lösungen ging es diesmal auch bei den Safety-Experten von Festo Österreich – Ing. Thomas Müller und Ing. Thomas Weiß. Das bekannte „Tom2“ nahm die Themen Anlagenentlüftung und die anstehenden Veränderungen bei der PL-Berechnung (EN ISO 13849-1) unter die Lupe. Denn da wird sich im kommenden Jahr einiges tun.

Zertifizierten Anwendungsspezialist für Maschinensicherheit. Sicher konstruieren, technische Einrichtungen und organisatorische Maßnahmen – in dieser Reihenfolge sollten die drei Stufen zur Risikominimierung aufgebaut sein. Darüber sprach Dipl.-Ing. Georg Trzesniowksi vom TÜV Austria. Das ist auch einer der zentralen Punkte bei der Ausbildung zum „Zertifizierten Anwendungsspezialist für Maschinensicherheit“, kurz ZAMS genannt, die Festo jetzt gemeinsam mit dem TÜV Austria anbietet. Dabei geht es um die interdisziplinäre Vernetzung von Theorie und Praxis, denn Maschinensicherheit verlangt nach technischem Know-how, rechtlichem Verständnis und viel Kreativität bei der Entwicklung neuer Lösungen. Zertifizierte Anwendungsspezialisten für Maschinensicherheit wissen wie‘s geht. Das nächste ZAMS-Seminar findet von 13. bis 16.12.2001 im WIFI-Vorarlberg statt. Die Prüfung für die Zertifizierung erfolgt beim TÜV Österreich. Weitere Termine in ganz Österreich gibt es im kommenden Jahr. Trainings vor Ort bei Kunden sind ebenfalls möglich.

www.festo.at/zams

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