Zweite Stufe gestartet
von Gernot Rath
Neue Fahrersitz- und Fahrerstandgeräte von Linde Material Handling
Allen Geräten gemeinsam ist eine hohe Traktion und Stabilität, die Wahl zwischen Blei-Säure- und Lithium-Ionen-Batterie, die innovative TipControl zur Steuerung der Fahr- und Hubfunktionen sowie die Möglichkeit, Bedienelemente flexibel anzuordnen.
Die Niederhubwagen Linde T20 R und T 25 R mit 2,0 bzw. 2,5 Tonnen Tragfähigkeit, Doppelstockbelader Linde D12 R mit 1,2 Tonnen Tragfähigkeit und Hochhubwagen Linde L14 R und L16 R mit 1,4 und 1,6 Tonnen Tragfähigkeit verfügen über eine neue Chassisbreite von 820 Millimetern. Hinzu kommen Niederhubwagen Linde T20 SR und T25 SR mit seitlicher Standposition, die 2,0 bzw. 2,5 Tonnen heben und deren Chassis 790 Millimeter breit ist.
Spricht man mit Logistikverantwortlichen, so kommt der Fahrzeug-Ergonomie eine große Bedeutung zu, denn Motivation und Wohlbefinden der Mitarbeiter sind vielerorts maßgeblicher Erfolgsfaktor für eine hohe Produktivität. Großen Anteil an einem komfortablen Arbeitsplatz hat bei allen Flurförderzeugen der Sitz. Dieser ist bei den neuen Hubwagen in zwei Ausführungen erhältlich: standardmäßig mit Stoffbezug, optional mit unempfindlichem Kunstleder. Damit der Fahrer den Sitz möglichst gut auf seine Körpermaße anpassen kann, lassen sich Neigung der Rückenlehne, Abstand zum Bedienpult und das Gewicht über Hebel unterhalb des Sitzes einstellen. Die als weitere Option erhältliche Sitzheizung sorgt für zusätzlichen Komfort oder schützt die Gesundheit des Bedieners bei Minusgraden im Kühlhaus. Ein widerstandsfähiger, gepolsterter Haltegriff sowie die verstellbare Bodenplatte machen den Einstieg ins Fahrzeug sehr bequem. Während der Arbeit leisten die gepolsterte Armablage, die einfach zu erreichenden Bedienhebel der TipControl, das Lenkrad sowie der gepolsterte Knieschutz einen weiteren Beitrag für hohen Komfort und geringe Ermüdung. Die TipControl ist eine Neuentwicklung – sie ist Haltegriff und Bedienhebel in einem und lässt sich bei vielen Modellen wahlweise rechts- oder linksseitig in der Bedienkonsole verbauen. Der Bediener steuert die Fahr- und Hubfunktionen über Daumen und Zeigefinger feinfühlig und gleichzeitig. Auch mit Handschuhen sind die Schalter gut zu bedienen. Das Handgelenk des Fahrers ruht dabei entspannt auf einer höhenverstellbaren Auflage. Über das große, farbige Multifunktions-Display sind alle wichtigen Fahrzeugzustände im Blick: Abzulesen ist beispielsweise der Ladezustand der Batterie ebenso wie die verbleibenden Betriebsstunden bis zum nächsten Service-Check. Ist das optionale Assistenzsystem Linde Load Management installiert, weiß der Bediener außerdem, welches Gewicht sich auf den Lastarmen befindet und bis in welche Hubhöhe er die aktuelle Last maximal heben darf.
Zahlreiche Funktionen gewährleisten Sicherheit. Drei autarke Bremssysteme schützen den Fahrer in verschiedenen Situationen: Das Fahrzeug bremst automatisch, sobald der Fahrer entweder den Fahrschalter loslässt oder den Bereich des Totmannschalters verlässt. Die dritte Möglichkeit ist der Notaus-Schalter. Er ist von überall schnell zu erreichen, unterbricht alle Stromkreise und aktiviert die elektromechanische Bremse. Für hohe Traktion auch auf unebenen Böden sorgt die spezielle, freischwingende Aufhängung der Radarme. Sie gewährleistet, dass alle vier Räder jederzeit plan auf dem Untergrund aufliegen und die Geräte eine stabile Lage haben.
Eine gute Sicht bei Vorwärts- und Rückwärtsfahrt verschafft dem Bediener die Sitzposition in 90° Grad zur Fahrtrichtung. Dadurch steuert er das Gerät souverän vorbei an Regalen und Paletten oder auf längeren Wegen durch Tore sowie über Rampen. Mit dem für die Sitzgeräte optional verfügbaren Panoramaspiegel wird auch der letzte tote Winkel um das Fahrzeug herum sichtbar.
Geschwindigkeit nach Wunsch. Performance und Energieverbrauch verhalten sich proportional: Bei hoher Leistungsabfrage wird auch mehr Energie verbraucht. Deshalb lässt sich bei den neuen Geräten die maximale Fahrgeschwindigkeit mit und ohne Last voreinstellen. Kunden entscheiden damit selbst über die Konfiguration ihres Gerätes. Mögliche Werte liegen zwischen 8 km/h und 12 km/h, Änderungen sind jederzeit über die Serviceeinstellungen möglich. Um die Lebensdauer der Gabelzinken zu erhöhen und Bodenkontakt beispielsweise an Rampen zu vermeiden, lässt sich bei Fahrten mit abgesenkten Zinken die Fahrgeschwindigkeit optional auf 6 km/h drosseln.
Vielseitigkeit ist Trumpf. In jedem Betrieb sind die Einsatzgegebenheiten unterschiedlich. Deshalb wünschen sich die meisten Logistikverantwortlichen flexibel anpassbare Geräte. Die neuen Fahrersitzhubwagen von Linde bieten dafür alle nötigen Voraussetzungen. Ein Beispiel ist das umfangreiche Batterieangebot: Bei den Blei-Säure-Batterien stehen Kapazitäten zwischen 345 Ah und 500 Ah zur Wahl, die für den seitlichen Batteriewechsel optimiert wurden: Metallrollen innerhalb des Batterietrogs beschleunigen den Wechsel, Hebel und Feder sorgen für eine ergonomische Ver- und Entriegelung. Alternativ stehen Li-ION-Akkus zur Wahl, die perfekt in die Fahrzeuge integriert sind und sich bei intensiver Nutzung im Zwei- oder Mehrschichtbetrieb empfehlen. Schnelles Laden und Zwischenladen – optional über einen seitlichen Schnellladezugang – erhöht die Verfügbarkeit und erspart Batteriewechsel sowie notwendige Pflege- und Wartungsarbeiten. Drei verschieden große Ladegeräte mit 90 A, 160 A und 225 A reduzieren die benötigte Zeit für einen Vollladezyklus je nach Batteriegröße auf nur anderthalb Stunden. Besonders leistungsfähig zeigen sich die Li-ION-Batterien in Kühlhausanwendungen, da sich die tiefen Temperaturen weder negativ auf Kapazität noch Lebensdauer auswirken.
Mit zahlreichen weiteren Ausstattungsoptionen lässt sich der Funktionsumfang der Geräte beliebig erweitern: Sie reichen vom vorinstallierten 24-Volt-Anschluss für Datenterminals über Warnblitzleuchten, um die Sichtbarkeit in unübersichtlichen Bereichen zu erhöhen, bis zur Flottenmanagement-Lösung connect mit den Modulen „access control“ zur Steuerung des Fahrzeugzugangs, „crash detection“ zur Reduzierung von Schäden oder „usage analysis“ zur Optimierung der Flottenauslastung.
Für einen schnellen Service sorgt die intelligente Anordnung der Komponenten im Chassis. Und durch eine Reduktion der Bauteile, z. B. minimale Verkabelungen, liegen die Wartungsintervalle mittlerweile bei 1.000 Betriebsstunden.